AltersTraumaRegister DGU®

Geriatrische Traumapatienten besser versorgen

Patientinnen und Patienten mit einer hüftgelenknahen Femurfraktur werden seit Jahren nicht optimal versorgt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben den Zusammenhang zwischen Operationszeitpunkt und Morbiditäts- und Mortalitätsraten untersucht. Sie konnten zeigen, dass sich die Prognose für Patienten deutlich verschlechtert, wenn sie nach einem Bruch des Oberschenkelhalsknochens nicht zeitnah operiert werden. Die Gründe für den Aufschub der OP liegen meist in strukturellen oder organisatorischen Defiziten der behandelnden Klinik.

Das AltersTraumaRegister DGU® will hier Abhilfe schaffen. Es erfasst Versorgungsdaten von Patienten ab 70 Jahren, die eine Fraktur des coxalen Femur aufweisen und aufgrund dessen operiert werden müssen. Ziel ist es, maßgeblich zur Qualitätssicherung der geriatrischen Versorgung im Bereich Traumatologie beizutragen. Da AltersTraumazentren DGU®  eine qualitätsgesicherte Versorgung ihrer Patienten anstreben, ist für sie die Teilnahme am TraumaRegister DGU® verpflichtend. 
 

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AltersTraumaRegister DGU® in Zahlen

13.000

Jährliche Fälle

100

teilnehmende Kliniken

2016

Start des Registers

Am AltersTraumaRegister DGU® teilnehmen 

Teilnahme

Voraussetzung für die Teilnahme am AltersTraumaRegister DGU® ist eine Zertifizierung zum AltersTraumaZentrum DGU®.

Das von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) initiierte Zertifizierungsverfahren soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Unfallchirurgen und Geriatern bei der Behandlung unfallverletzter älterer Patienten fördern und dadurch die Behandlung optimieren. Unfallkliniken, die die Frakturversorgung unter Berücksichtigung abgestimmter altersspezifischer Behandlungsprozesse vornehmen und die im Kriterienkatalog beschriebenen strukturellen und inhaltlichen Anforderungen erfüllen, können sich als AltersTraumaZentrum DGU® zertifizieren lassen und nehmen damit verpflichtend am AltersTraumaRegister DGU® teil.

Erhebungsbögen

Dem Erhebungsbogen liegt ein international abgestimmter minimaler Kerndatensatz zugrunde. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem "Fragility Fracture Network" (FFN) entwickelt und greift Erfahrungen der britischen "National Hip Fracture Database" und dem "Australian and New Zealand Hip Fracture Registry" auf. So wird ein internationaler Datenvergleich ermöglicht.

Der detaillierte, in fünf zeitlich aufeinanderfolgende Abschnitte untergliederte Datenbogen fragt insgesamt rund 30 Parameter ab. Von Beginn bis zur Beendigung des Klinikaufenthalts werden neben den Aufnahme- und Entlassungsdaten detaillierte Informationen zu Prä-OP- und OP-Phase sowie zur 1. Post-OP Woche erhoben. Für Tag 120 nach OP ist ein Follow-up vorgesehen, welches vor allem Fragen zur Gehfähigkeit und zwischenzeitlich eventuell stattgefundener Re-OP beinhaltet. Zusätzlich wird sowohl an Tag 7 nach OP als auch im Rahmen des Follow-up nach 120 Tagen die gesundheitsbezogene Lebensqualität mittels des standardisierten Fragebogens EQ-5D erhoben.

Einschlusskriterien

  • Patient ist 70 Jahre oder älter
  • Fraktur des coxalen Femurs einschließlich periprothetischer und periimplantärer Femurfrakturen
  • Durchgeführte oder geplante OP

Datenerfassung

Über eine webbasierte Anwendung werden die Patientendaten pseudonymisiert in einer zentralen Datenbank erfasst. Die Dateneingabe erfolgt über das TraumaPortal DGU.

Information für eingebende Kliniken:
Nur die Daten eines Kalenderjahres, die pünktlich bis zur Deadline am 31. März des Folgejahres eingegeben werden, können im jeweiligen Jahresbericht berücksichtigt werden.

Forschung

Die jährlich wachsende Datenbank des AltersTraumaRegister DGU® erlaubt Darstellungen und Analysen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgungsforschung. Alle Alterstraumazentren können jederzeit auf die eigenen Daten zugreifen. Datenanalysen aus dem Gesamtregister stehen den Teilnehmern offen, sobald sie sich ein Jahr lang an der Dateneingabe beteiligt haben. Bei sämtlichen Datenauswertungen berät und unterstützt die AUC methodisch und statistisch.

Nahaufnahme Ärztin, die sich Notizen macht

Antrag

Die Daten aus dem Gesamtregister können von den auswerteberechtigten Kliniken zur Erstellung wissenschaftlicher Publikationen genutzt werden. Um auswerteberechtigt zu sein, muss eine Klinik ein Jahr lang Daten in das AltersTraumaRegister DGU eingegeben haben.

Der Antrag auf Auswertung ist schriftlich zu stellen und wird zunächst vom Review Board des AltersTraumaRegister DGU auf seine prinzipielle Machbarkeit hin überprüft. Nachfolgend unterziehen ihn zwei Reviewer einem sorgfältigen internen Begutachtungsprozess.Weitere Informationen zu Datenauswertung und Publikation finden Sie in der Publikationsrichtlinie des AltersTraumaRegister DGU.

Für Antragsteller:
Bitte reichen Sie das ausgefüllte Antragsformular unter support-atr@auc-online.de beim Review Board ein.
Wichtig zu beachten: Damit der Antrag Gültigkeit besitzt, muss er immer von einem ATR-Zentrumsadministrator mitunterzeichnet sein. 

Auswertung

Die Freigabe der Anträge zur Auswertung erfolgt durch das Review Board des AltersTraumaRegister DGU. Alle wissenschaftlichen Auswertungen werden mit Unterstützung der AUC durchgeführt. Weitere Informationen zu Datenauswertung und Publikation finden Sie in der Publikationsrichtlinie des AltersTraumaRegister DGU.

Für Antragsteller:
Nach Antragsfreigabe kann mit den Statistikern der AUC ein Auswertetermin vereinbart werden. Der Antrag erhält eine Identifikationsnummer, die ATR-DGU-Projekt-ID, welche künftig auf allen Publikationen, Abstracts, Postern und bei Vorträgen anzugeben ist. Ebenso ist nach Antragsfreigabe die Verpflichtung zur Einhaltung der Publikationsrichtlinie vom Antragsteller zu unterzeichnen und an die AUC zurückzusenden. Ab der Freigabe läuft die 15-monatige Frist, innerhalb derer das Manuskript fertigzustellen und erneut den Reviewern vorzulegen ist.

Manuskript

Vor der Einreichung beim Journal wird das Manuskript einem ausführlichen internen Begutachtungsprozess durch das Review Board des AltersTaumaRegister DGU unterzogen.

Die Autoren haben vor Einreichung bei einem Journal dem Review Board ein publikationsfähiges Manuskript vorzulegen. Nach einer formalen Überprüfung durch die AUC erfolgt eine Begutachtung durch zwei interne Reviewer. Das Manuskript wird u.a. auf Verständlichkeit sowie Darstellung und Konsistenz von Methodik und Ergebnissen überprüft. Nach Freigabe kann es beim Journal eingereicht werden.

Weitere Informationen zu Datenauswertung und Publikation finden Sie in der Publikationsrichtlinie des AltersTraumaRegister DGU.

Vorläufige Ergebnisse

Generell dürfen auf wissenschaftlichen Kongressen im Rahmen von Postern oder Vorträgen auch solche Ergebnisse aus dem AltersTraumaRegister DGU präsentiert werden, die den AltersTraumaRegister-internen Reviewprozess noch nicht abschließend durchlaufen haben, d.h. ohne dass auch das entsprechende Manuskript vom Review Board des AltersTraumaRegister DGU freigegeben wurde.

In diesem Fall jedoch ist entsprechend zu kennzeichnen, dass Auswertung und Interpretation der Daten allein in der Verantwortung der Autoren liegen. Weitere Informationen zu Datenauswertung und Publikation finden Sie in der Publikationsrichtlinie des AltersTraumaRegister DGU.

Für Antragsteller:
Bei Ergebnissen aus dem AltersTraumaRegister DGU, die vor Abschluss des AltersTraumaRegister-internen Reviewprozesses, d.h. vor Freigabe des entsprechenden Manuskripts präsentiert werden, ist unter Angabe der ATR-DGU-Projekt-ID der Hinweis zu geben, dass Auswertung und Interpretation der Daten allein in der Verantwortung der Autoren liegen. Der entsprechende Standardtext (s.u.) ist auf dem Abstract zu nennen bzw. während des Vortrags zu zeigen. Ebenso muss zu diesem Zeitpunkt die vom Antragsteller unterschriebene Verpflichtung zur Einhaltung der Publikationsrichtlinie bei der AUC vorliegen.

Standardtext:

ATR-DGU-Projekt-ID: xxxx
Die Bereitstellung der Daten erfolgte durch das AltersTraumaRegister DGU®. Auswertung und Interpretation liegen in der Verantwortung des Autors und haben den abschließenden Reviewprozess des AltersTraumaRegister DGU® noch nicht durchlaufen.

-

ATR-DGU project ID: xxxx
Data provision was carried out by AltersTraumaRegister DGU®. Evaluation and interpretation are in the author’s responsibility and haven’t yet accomplished the review process of AltersTraumaRegister DGU®.

Publikationsrichtlinie

Für die Publikation von wissenschaftlichen Auswertungen aus dem AltersTraumaRegister DGU® hat der Vorstand der DGU eine verbindliche Publikationsrichtlinie verabschiedet. Erstellt wurde die Richtlinie gemeinsam vom Arbeitskreis AltersTraumaRegister der AG Alterstraumatologie der DGU als wissenschaftlich verantwortlichem Board des Registers und der AUC GmbH.

Hierdurch soll ein geregelter Zugriff auf die Daten des Registers sichergestellt, eine einheitliche Qualität der Publikationen gewährleistet und die (Co-) Autorenschaft eindeutig geregelt werden. Alle Informationen, die zur Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen aus dem AltersTraumaRegister DGU benötigt werden, können in der Publikationsrichtlinie eingesehen werden.

Für den Autor:
Zur Hilfestellung und Vereinheitlichung der Beschreibung des AltersTraumaRegister DGU im Methodenteil von wissenschaftlichen Publikationen wurde in der Publikationsrichtlinie eine Stichwortaufzählung in Deutsch und Englisch erstellt, die als inhaltliche Anregung dienen soll.
Ebenso finden Sie in der Publiaktionsrichtlinie die richtige Schreibweise einiger häufig genannter Institutionen.

Ethikvotum

Für die Beantwortung von Forschungsfragen aus dem AltersTraumaRegister ist ein Ethikvotum erforderlich, das bei der jeweils zuständigen Ethikkommission einzuholen ist. Der Arbeitskreis AltersTraumaRegister ist bei der Erstellung des Ethikantrags gerne behilflich. Bitte wenden Sie sich für den weiteren Kontakt an unseren Support: support@auc-online.de.

Männliche Person in OP-Kleidung zeigt auf Bildschirm mit Röntgenaufnahme

Qualitätssicherung

Alle teilnehmenden Kliniken können die Daten aus dem AltersTraumaRegister DGU® zur Qualitätssicherung nutzen. Aus sämtlichen eingegebenen Daten wird regelmäßig ein Jahresbericht erstellt. Während der allgemeine Jahresbericht die Ergebnisse anhand aller eingegebenen Daten darlegt, richtet sich der Klinik-Jahresbericht an die einzelnen Kliniken. Dieser enthält detaillierte Informationen über die eigene Patientenversorgung im Vergleich zu allen anderen teilnehmenden Kliniken und ermöglicht so die Beurteilung der eigenen Qualität.

Audits

Alle drei Jahre finden die von unabhängigen Zertifizierungsunternehmen durchgeführten Audits zur Re-Zertifizierung der am AltersTraumaNetzwerk DGU® teilnehmenden Kliniken statt.

Hierbei werden in jeder Klinik u.a. stichprobenhaft die ins Register eingegebenen Daten mit den Eintragungen in den Patientenakten verglichen. Das jeweilige Ergebnis fließt mit in den Auditbericht ein. So unterstützt das Audit auch die Überprüfung und Sicherung der Datenqualität im Register.

Allgemeiner Jahresbericht

Jedes Jahr wird ein "Allgemeiner Jahresbericht" erstellt, der auf der Website des AltersTraumaRegister abrufbar ist. Er gibt einen Überblick über die Gesamtdatenlage des Registers unter Einbeziehung aller bis zum Ende des Vorjahres eingegebenen Traumafälle.

Der Allgemeine Jahresbericht zeigt den Versorgungsstand aller Patienten in zertifizierten AltersTraumaZentren DGU auf. Neben den Fallzahlen werden spezielle Patientencharakteristika wie Wohnsituation, ASA-Klassifikation und Begleitverletzungen sowie weiterhin Frakturtyp, OP-Verfahren und Narkoseformen aufgeführt. Ebenso geben Zahlen zur Liegedauer, Mobilisation und Gehfähigkeit nach OP sowie zur geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung (GfK) und zur Osteoporose-Therapie Auskunft zur Versorgungsrealität. Darüber hinaus werden Daten zu Entlassung und Verlegung sowie die Ergebnisse einer Outcome-Befragung an Tag 120 post-OP dargestellt.

Alle Jahrgänge des Allgemeinen Jahresberichts finden Sie im Downloadbereich auf dieser Seite.

Klinik-Jahresbericht

Einmal jährlich erhält jedes AltersTraumaZentrum DGU einen Klinik-Jahresbericht. Dieser wird für jedes Haus einzeln erstellt und enthält nicht nur detaillierte Informationen zur eigenen Patientenversorgung, sondern vergleicht ebenso die Datenqualität mit der Gesamtheit aller teilnehmenden AltersTraumaZentren.

Der Klinik-Jahresbericht wird auf der jährlichen ATZ-Konferenz ausgegeben und im TraumaPortal DGU zugriffsbegrenzt für die jeweilige Klinik online gestellt.

Einzelanalysen

Zu Auswertungszwecken können die Daten der eigenen Klinik jederzeit angefordert werden. Soll die Auswertung von der AUC übernommen werden, sind die gewünschten Parameter mit anzugeben.

Überblick AltersTraumaRegister DGU®

Kriterien für Aufnahme ins AltersTraumaRegister DGU®, Anzahl der jährlich erfassten Fälle, Arbeitsweise des Registers: Fakten im Kurzüberblick. 

Patientenkollektiv

Alle Patienten ab 70 Jahre, die eine Fraktur des coxalen Femurs einschließlich periprothetischer und periimplantärer Femurfrakturen aufweisen und aufgrund dessen operiert werden müssen.

Dokumentation

Standardisierte Dokumentation in einer zentralen Datenbank. Die Daten werden aus fünf aufeinanderfolgenden Phasen erfasst: Aufnahme, Prä-OP, OP, 1. Post-OP Woche und Entlassung / Verlegung. Darüber hinaus findet an Tag 120 nach OP ein Follow-up statt. Ebenso wird an Tag 7 und Tag 120 nach OP die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit dem Fragebogen EQ-5D abgefragt.

Fallzahlen

Jährlich knapp 13.000 Fälle aus über 100 Kliniken (Daten aus 2021)

Teilnehmende Länder

Alterstraumazentren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Kliniken in anderen europäischen Ländern werden folgen.

Jahresbericht

Analog zum TraumaRegister DGU® wird für jede teilnehmende Klinik ein Jahresbericht erstellt. Dieser soll nicht nur detaillierte Informationen zur eigenen Patientenversorgung liefern, sondern auch einen Vergleich der eigenen Daten mit denen des Gesamtregisters ermöglichen und somit zur Einschätzung der eigenen Qualität beitragen (Benchmarking).

Infrastruktur & Betrieb

Die technische und organisatorische Entwicklung sowie der kontinuierliche Betrieb des Registers inklusive Datenmanagement und statistische Analyse erfolgt durch die AUC – Akademie der Unfallchirurgie GmbH.

Downloads


Kontakt

Wir freuen uns über Ihre Anfrage und sind gern für Sie da!

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Telefon: +49 221 888 239-0

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Christine Höfer

Stv. Geschäftsführerin AUC
Telefon +49 89 540 481-0

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